Die Haut ist unser größtes Organ. Sie umgibt den Körper, schützt ihn vor schädigenden Einflüssen und erfüllt wichtige Funktionen. Schauen wir unseren Körper an, blicken wir auf die Oberhaut. Das ist die äußerste von drei Hautschichten. Viele Zellen tummeln sich hier, und ihr Zusammenleben und ihre Aufgaben sind strengstens geregelt.

Unsere Oberhaut besteht aus vielen Zellen, die dicht an dicht liegen und miteinander verbunden* sind. Doch wie schafft es die Haut, viele Jahre lang intakt zu bleiben und nicht abzuwetzen wie ein altes Kleidungsstück?

Um das zu verstehen, schauen wir uns die Oberhaut im Querschnitt an: Sie ist die oberste Hautschicht und besteht zu neunzig Prozent aus Hautzellen, den Keratinozyten, die in mehreren Lagen* übereinander gestapelt liegen.

Unterhalb der Oberhaut liegen zwei weitere Hautschichten, welche hier nicht dargestellt sind. In meinem nächsten Beitrag Unsere Haut- Teil 2 stelle ich sie Dir vor.

Ganz unten in der Oberhaut entstehen ständig neue Hautzellen. Jede von ihnen wird durch Zellteilung* geboren. Das bedeutet, eine bestehende Zelle verdoppelt sich, wobei zwei identische Zellen heraus kommen.

Anschließend wandern die Baby-Hautzellen durch die verschiedenen Lagen der Oberhaut und verändern sich*. Um so näher sie der Oberfläche kommen, desto stärker verhornen sie.

Oben angekommen sterben die Hautzellen ab und werden zu Hornzellen. Zusammen mit anderen Hornzellen bilden sie eine Hornschicht, die je nach Körperregion unterschiedlich dick ist. Mechanisch beanspruchte Körperstellen wie Fusssohlen weisen eine dickere Hornschicht auf als das Gesicht. Um den nachrückenden Zellen Platz zu machen, verabschieden sich die abgestorbenen Zellen aus dem Zellverband. Der gesamte Prozess dauert etwa 28 Tage und gewährleistet, dass sich die Oberhaut stetig erneuert.

Die Hautzellen sind nicht die einzigen Zellen in der Oberhaut. Im unteren Bereich befinden sich Pigmentzellen, die Melanozyten. Diese produzieren Melanin, ein braun-schwarzes beziehungsweise rot-braunes Pigment*, dessen Menge unsere Haut- und Haarfarbe bestimmt. Mit ihren langen Fortsätzen erreichen die Pigmentzellen mehrere Hautzellen in ihrer Umgebung.

Scheint die Sonne auf die Haut, produzieren die Pigmentzellen verstärkt Melanin. Die Haut wird braun. Über die Fortsätze gelangt das Melanin an benachbarte Hautzellen und schützt diese vor Sonnenlicht, indem es UV-Strahlen* abfängt. Das ist vor allem wichtig für Hautzellen, die sich gerade teilen, denn zu diesem Zeitpunkt sind sie sehr anfällig für Schäden durch UV.

Ein weiterer Bewohner der Oberhaut ist die dendritische (Langerhans-) Zelle. Im Gegensatz zu den Haut- und Pigmentzellen sitzt die dendritische Zelle nicht fest in der Haut sondern kann ein- und auswandern. Sie zählt zu den Abwehrzellen und kann Schädlinge wie Bakterien entweder auffressen…

…oder sie kann in Lymphknoten wandern, wo sie auf andere Abwehrzellen trifft. Indem die dendritische Zelle den anderen Zellen den Feind präsentiert, kann sie sie auf ihn ansetzen; eine Abwehrreaktion wird ausgelöst.

Die verschiedenen Zellen des Immunsystems können einen Feind auf mehrere Arten beseitigen: Manche Abwehrzellen können töten, andere fressen und wiederum andere benutzen Hilfsmittel wie Antikörper, um den Feind zu fangen und weiteren Torturen zu unterziehen*.

Du hast nun die wichtigsten Zellen der Oberhaut kennen gelernt. Wenn Du wissen möchtest, wie es drunter aussieht, lies meinen nächsten Beitrag. Hier wirst Du erfahren, wie Leder- und Unterhaut aufgebaut sind, und welche Funktionen sie und die Hautanhangsorgane haben. Möchtest Du per Mail über die Veröffentlichung neuer Beiträge informiert werden, trag Dich ein für meinen Newsletter.

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