Unsere Haut – Teil 2

Leder- und Unterhaut, Hautanhangsorgane

Unsere Haut ist ein komplexes Organ. Sie besteht aus drei Schichten: Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut. Jede Schicht ist anders aufgebaut und erfüllt unterschiedliche Aufgaben. Zudem beherbergt die Haut Blutgefäße, Nerven und eine Vielzahl an Anhangsorganen wie Haarfollikel und Drüsen.

Die Oberhaut ist die äußerste Schicht unserer Haut

Basalmembran
© Corinna Mühlenbein-Alle Rechte vorbehalten (2019)

Die Oberhaut besteht aus vielen Hautzellen, die miteinander verbunden sind. In meinem Beitrag Unsere Haut – Teil 1 stelle ich Dir diese Hautschicht genauer vor. Damit sich die Oberhaut nicht von der darunter liegenden Lederhaut abhebt, gibt es eine spezielle Verankerungsmatrix, die Basalmembran*, an der sich die Hautzellen festhalten*.

Die Lederhaut sorgt für Spannkraft und Elastizität

Dermis
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Unterhalb der Basalmembran liegt die Lederhaut*, die mittlere Hautschicht. Sie besteht aus straffem Bindegewebe. Der obere Anteil der Lederhaut sieht im Querschnitt wellenförmig aus.  Hier befinden sich die Papillen, durch die die Lederhaut fest mit dem oberen Anteil der Haut verzahnt ist, ähnlich wie bei einem Reißverschluss. Die wenigen Zellen im Bindegewebe heißen Fibroblasten und sind verantwortlich für den Erhalt der Lederhaut. Sie produzieren Kollagenfasern, die der Haut Zugfestigkeit verleihen. Andere Fasern, die Elastinfasern, sorgen für die Elastizität der Haut. Das Bindegewebe dient außerdem als Wasserspeicher*.

Die Unterhaut enthält viele kleine Fettpolster

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Die Unterhaut* ist die unterste Schicht der Haut. Sie besteht aus lockerem Bindegewebe mit kleinen Fettkissen. Das Fett dient als Energiespeicher, zur Wärmeisolation und ist gleichzeitig ein Polster der Haut. Die darunter liegenden Muskeln und Knochen schützt es vor Stößen und Druck von außen. Zudem modelliert das Fett unseren Körper.

Hautanhangsorgane haben verschiedene Funktionen

Temperaturregulation
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Die Haut spielt bei der Temperaturregulation eine Rolle. Bei Wärme, körperlicher Anstrengung und emotionalem Streß…

Schweißdrüse
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…kommen die Schweißdrüsen* zum Einsatz. Sie befördern Flüssigkeit an die Körperfläche und kühlen den Körper durch Verdunstung. Der Körper kann mit dem Schweiß verschiedene Stoffe ausscheiden. Das saure Sekret bildet zusammen mit Talg einen “Säureschutzmantel”, der das Bakterienwachstum hemmt und Schadstoffe und Krankheitserreger am Eindringen in die Haut hindert (pH 4,5).

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Haare befinden sich auf der gesamten Haut mit Ausnahme der Handflächen, Fußsohlen, Lippen und Teile der äußeren Genitalen. Die Wurzeln der Haare liegen in der Haut und reichen bis in die Unterhaut. Sie sind umgeben von einer Wurzelscheide. An dieser befindet sich die Talgdrüse. Über den Ausführungsgang der Wurzelscheide gelangt Talg an die Hautoberfläche. Er pflegt die Haut und schützt sie vor dem Austrocknen.

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Ebenfalls an der Wurzelscheide – etwas unterhalb der Talgdrüse –  hängt ein kleiner Muskel*. Er ist mit der Oberhaut verbunden…

Gänsehaut
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…und kann das Haar bei Kälte oder emotionalen Momenten aufrichten. Dabei zieht er die Haut ein, Gänsehaut entsteht.

Gefäße bilden das Versorgungsnetz

Gefäße Haut
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Gefäße* (Arterien, Venen und Lymphgefäße) sorgen für einen Austausch von Flüssigkeiten, entsorgen Abfallprodukte und befördern Nährstoffe und Botenstoffe, mit denen Zellen untereinander kommunizieren. Der Blut- bzw. Lymphstrom transportiert viele Zellen durch den Körper. Zu diesen zählen rote Blutkörperchen, die das Gewebe mit Sauerstoff versorgen, und weiße Blutkörperchen, die den Körper vor Schädlingen wie Bakterien oder Viren schützen. Manche weißen Blutkörperchen nutzen Hilfsmittel (Antikörper), die ebenfalls mit dem Blut transportiert werden.

Haut ist ein Sinnesorgan

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Nerven vermitteln zahlreiche Sinnesempfindungen, darunter Wärme, Kälte, Schmerz und Berührungsreize.

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Bei Hautnerven gibt es unterschiedliche Typen: Die freien Nervenendigungen liegen in der Haut und vermitteln thermische Reize, Schmerzen sowie Berührungen. Die Endkörperchen* befinden sich in und unterhalb der Oberhaut und nehmen Berührungen wahr. Vor allem in den Fingerkuppen können kleinste Berührungen registriert werden. Die tiefer liegenden Endkörperchen dienen der Vibrations- und Druckempfindung.

Du hast nun über meine beiden ersten Beiträge (Unsere Haut – Teil 1 und Teil 2) einen Überblick über den Aufbau der Haut erhalten. In meinem nächsten Beitrag zeige ich Dir, wie Sonne unsere Haut altern lässt. Möchtest Du per Mail über die Veröffentlichung neuer Beiträge informiert werden, abonniere meinen Newsletter.

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