Was Du über Tattoos wissen solltest
Tattoos werden seit Jahren immer beliebter. Schätzungen zufolge sind in Deutschland etwa zwölf Prozent der Bevölkerung tätowiert. Obwohl sich unsere Oberhaut ständig erneuert, bleiben Tattoos ein Leben lang in der Haut. Warum das so ist, wie man Tattoos los werden kann und worauf man achten sollte, erfährst du in diesem Beitrag.
Damit Tattoos ein Leben lang halten, injiziert man Tattoofarbe in die Lederhaut
© 2019 Corinna Mühlenbein – Alle Rechte vorbehalten
Die Haut besteht aus mehreren Schichten. Die oberste Hautschicht ist die Oberhaut. Diese erneuert sich alle vier Wochen. Damit ein Tattoo ein Leben lang bleibt und nicht mit der Hauterneuerung verschwindet, muss die Tattoofarbe die darunter liegende Schicht erreichen, die Lederhaut. Diese besteht u.a. aus einem Fasernetz, feuchtigskeitsbindenden Bestandteilen und wenigen Zellen, den Fibroblasten.
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Mittels Nadel wird die Oberhaut durchstochen und die Farbe in die Lederhaut gebracht. Die Pigmente sind Fremdkörper für unsere Haut…
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…und locken Fresszellen an. Diese Zellen gehören und zu unserem Abwehrsystem und spielen in der Haut eine wichtige Rolle. An der Grenze zur Außenwelt ist es ihre Aufgabe, eingedrungende Keime, Gewebemüll und Fremdkörper zu fressen und unschädlich zu machen. Auch die Pigmente der Tattoofarbe nehmen sie auf. So gefüllt bleiben sie den Rest ihres Lebens in der Lederhaut.
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Wenn Fresszellen sterben, geben sie die Pigmente frei. Neue Freßzellen wandern ein und nehmen die Pigmente wieder auf. Es entsteht ein Receycling-Zyklus, der sich ständig wiederholt. Auf diese Weise sorgen die Fresszellen dafür, dass Tattoos lebenslänglich in der Haut bleiben und nicht verrutschen.
Ein Laser kann Tattoos zumindest teilweise entfernen
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Von selber beseitigt der Körper Tattoos nicht. Will man ein unerwünschtes Tattoo möglichst schonend los werden, bleibt nur eine Laserbehandlung. Die Energie des Lasers zertrümmert die Pigmente in der Haut.
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Die entstehenden Pigmentfragmente werden über Lymphgefäße aus der Haut transportiert.
Doch vorsichtig: Meist sind mehrere Laser-Sitzungen erforderlich und nicht immer lassen sich Tattoos spurenlos entfernen!
Komplikationen und Risiken eines Tattoos:
Tattoos können Hautveränderungen machen
Durch das Stechen von Tattoos können Probleme auftreten. Häufig sind Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen während oder nach dem Stechen. Ebenfalls häufig ist eine Sonnenempfindlichkeit der tätowierten Areale – grundsätzlich sollten Tattoos vor Sonne geschützt werden! Seltener kann die eingebrachte Farbe zu chronischen Hautveränderungen führen wie Allergien, Knötchenbildung oder Narben.
Welche Auswirkungen Tattoofarben auf unsere Gesundheit haben ist nicht bekannt
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Tattoofarbe enthält nicht nur Pigmente sondern auch eine Vielzahl anderer Substanzen, zum Beispiel Verdicker, Suspensionsmittel und Konservierungsstoffe. Untersuchungen haben gezeigt, dass bis zu 100 verschiedene Substanzen in der Farbe vorhanden sein können. Manche Farben sind verunreinigt mit Keimen und können zu Infektionen führen, auch Infektionen mit HIV und Hepatitis sind möglich. Schwermetalle sind ebenfalls gelegentlich in Tattoofarben zu finden.
Das Problem bei Tattoofarben ist, dass sie – anders als Kosmetikprodukte oder Medikamente – nicht zugelassen werden müssen. Welche Wirkungen die Inhaltsstoffe im Körper haben, ist nicht genau bekannt. Manche Stoffe sind toxisch oder können Allergien auslösen, andere sind krebserregend. Einmal in der Haut können diese Stoffe erhebliche Probleme machen.
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Wie beschrieben wird Tattoofarbe zum großen Teil von Freßzellen aufgenommen. Ein Teil der Farbe gelangt jedoch auch in die Lymphgefäße, ebenso wie die kleinen Partikel, die durch Lasern entstehen. Doch was passiert dann und wo geht die Farbe hin?
Teilweise wird sie ausgeschieden. Doch ein Rest verbleibt im Körper. Man weiß, dass Lymphknoten in der Nähe von tatowierten Hautarealen Farbe anreichern und sich verfärben. Ob andere Organe wie zum Beispiel Leber, Niere oder Gehirn die Farbe aufnehmen und ob das langfristig Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat, ist hingegen nicht bekannt!
Worauf Du achten solltest, wenn Du Dir ein Tattoo stechen lassen möchtest
Leider existiert bislang keine Positivliste mit Farben, die gesundheitlich unbedenklich sind. Es gibt jedoch eine Tätowiermittelverordnung, in der Tätowiermittel aufgeführt sind, die nicht verwendet werden dürfen. Es ist empfehlenswert, dass man die Liste der Inhaltsstoffe auf Tätowiermittelflaschen sorgfältig liest und mit der Verordnung abgleicht. Zudem sollte man bei der Wahl des Tätowieres darauf achten, dass er keine Farben aus dem Internet unbekannter Herkunft bezieht und Wert auf Hygienevorkehrungen und steriles Arbeiten in einer sauberen Umgebung legt.
Wer sich weiter informieren möchte, kann dies auf den Seiten des Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit tun.
Du willst mehr wissen oder etwas nachlesen? Schau Dir meine Quellen und weiterführenden Links an.
Recht vielen Dank für den wertvollen Beitrag! Ausgezeichnet Blog.
Vielen Dank! 🙂